Wie weiter bei Lockdown auf und Lockdown zu?
Würde man sich ausschließlich auf Meldungen über Corona, Pandemie, Lockdowns und wirtschaftliche Folgeschäden beim Lesen von Medien beschränken, ließen einen diese verzweifeln. Es geht aber auch anders. Die gute Nachricht lautet: “Widme dich dem #krisemeistern!”
Das erste Buch der Reihe #krisemeistern schrieb ich während der Lockdown-Pause im Sommer 2020. Mir fiel nämlich auf, dass viel zuviele Menschen zuviel Energie beim Lamentieren vergeuden. Auch scheinen viele von uns nichts über das Wesen von Krise zu wissen, und tappen so in die Falle der Verzweiflung und Selbstaufgabe.
Dieses Buch (“Communications — Krise meistern mit bewusster Kommunikation”) beschreibt nicht nur, wie Sprache entsteht, es geht auch näher darauf ein, was wir mit Sprache alles vermitteln können. Wieviele Botschaften ein einzelner Satz noch in sich trägt. Botschaften, die unbewusst vermittelt werden und die dann zu Missverständnissen führen. Die dann auch ein Thema wie Lockdown und Corona bis zur Unerträglichkeit aufschaukeln können.
Angst verhindert die Lösung
Auch beschreibe ich, welche Rolle die Gefühle bei der Kommunikation spielen. Dass wir als Gesellschaft eher Angst gesteuert reagieren, als lösungsorientiert uns den Herausforderungen von Krise zu stellen.
So gibt “Communications” Auskunft darüber, was eine Krise ist, woran man sie erkennt, welche Krisen Unternehmen durchlaufen und auf welche Art der übliche Umgang mit einer Krise erfolgt. Nämlich mit Verweigern, Verhandlung mit dem Schicksal, Zorn und Wut auf die Krise, bis hin zum depressiven Rückzug, weil scheinbar sowieso nichts mehr dagegen hilft. Man schweigt die Krise mit sich und anderen aus. Ein konstruktiver Umgang mit ihr ist aber auf diese Art unmöglich. Weil man in diesen Zuständen immer noch “Krieg gegen Krise” führt.
Akzeptanz als erster Schritt zur Lösung
Die Lösung bietet “Communications” durch einen Blick auf die Generationentheorie von Strauss und Howe. Zwei Unternehmensberater, die die Theorie vertreten, dass Zeitqualitäten zyklisch wiederkehren.
In unserem Fall wäre es die Zeitqualität der Krise. Mit dieser Theorie lässt sich auch Zeitqualität prognostizieren, und so kommen Strauss und Howe zum Schluss, dass wir uns seit 2008 wieder in einem 20 Jahre andauernden Krisenzyklus befinden.
Damit geben uns die beiden Unternehmensberater die Möglichkeit, die Krise als Situation zu akzeptieren, da wir sie nicht ändern können. Sie kehrt zyklisch, ähnlich den Jahreszeiten, regelmäßig wieder. Erst wenn diese Akzeptanz gegeben ist, bewältigen wir auf konstruktive Weise eine Krise.
12 Handlungsmöglichkeiten in Krisenzeiten
Was aber tun, wenn man weiß, wie Krise wirkt und in welchen zeitlichen Abständen sie uns besucht? Auch darauf haben Strauss und Howe eine Antwort, die ich auf 3 Handlungsebenen mit 12 Aktionsräumen zusammengefasst habe. Diese Empfehlungen konstruktiv mit Krise umzugehen finden Sie auf meiner Webseite krisemeistern.net.
Faktisch sollten Sie sich in Krisenzeiten auf diese 12 Bereiche konzentrieren und innerhalb diesen handeln:
- Bauen Sie auf Zusammenarbeit, arbeiten Sie verstärkt mit Ihrem engeren Umfeld zusammen und lösen Sie Ihre Probleme des Alltags mit diesen. Hören Sie auf, Andersdenkende auszugrenzen oder selbstbezogen zu handeln und den Mitmenschen Hilfestellung zu verweigern.
- Bilden Sie Kooperationsteams, passend zu den täglichen Anforderungen. In Kooperationen lassen sich Probleme leichter lösen, als dies im Alleingang möglich ist.
- Fördern Sie den Konsens unter allen Beteiligten; soll heißen, hören Sie auf Recht haben zu wollen und finden Sie Gemeinsamkeiten, die Sie gemeinsam auch lösen und bearbeiten können. Gemeinsamkeit schweißt zusammen. Beenden Sie Ihren Anteil, die Gesellschaft und Gemeinschaft mit Hassreden und Ausgrenzung zu spalten. Wir sitzen alle in einem Boot. Das Boot heißt “Krise”.
- Binden Sie alle Generationen in Teams , beim Konsensfinden und der nachbarschaftlichen Zusammenarbeit ein. Schließen Sie keine Altersgruppe aus. Jede und jeder von uns hat eigene Stärken, die jetzt zum Einsatz kommen können. Handeln Sie Generationen übergreifend und lassen Sie die Schwachen und Alten nicht zurück!
- Bauen Sie eine Gemeinschaft auf. Lassen Sie zu dieser aber auch Menschen hinzukommen, die anders als Sie denken, die einen anderen Werdegang und andere Lebenskonzepte verfolgen. So fördern Sie die Diversität und erhöhen damit das Lösungspotenzial.
- Geben Sie Ihrem Handeln einen gemeinwohlorientierten Sinn. Das kann auch bedeuten, regionale Strukturen zu stärken und neue Formen von Nachbarschaftshilfe aufzubauen.
- Verleihen Sie Ihrem Handeln soziale Werte, Respekt, Menschlichkeit und Toleranz. In Krisenzeiten sind alle Menschen gleich von ihr betroffen.
- Beachten Sie die neuen Regeln, denn jede Krise bringt neue Regeln hervor. Diese Regeln haben wenig damit zu tun, Ihre persönliche Freiheit einzuschränken und eine Diktatur zu errichten. Vielmehr helfen Ihnen diese Regeln, die Krise konstruktiv zu meistern. Sich gegen Regeln aufzulehnen zeigt nur, dass Sie die Krisensituation noch nicht akzeptiert haben und im Status von Verweigerung, Zorn, Verhandlung oder Depression gefangen sind. Mit einem solchen Verhalten tragen Sie übrigens zur Spaltung der Gesellschaft und Gemeinschaft bei.
- Beseitigen Sie zudem alle in der Vergangenheit gemachten Fehler. Ziehen Sie Bilanz. Lernen Sie aus diesen Fehlern.
- Räumen Sie auf und entledigen Sie sich der Altlasten, die Ihr aktuelles Leben stark beeinträchtigen. Üben Sie sich im Loslassen auch von Meinungen und Glaubenssätzen, sowie kruden Ideologien.
- Prüfen Sie Ihre wirtschaftlichen Kennzahlen. Führen Sie ein Haushaltsbuch, privat wie auch im Betrieb. Bleiben Sie am Boden der Tatsachen und des realistisch Möglichen. Backen Sie kleinere Brötchen und stellen Sie sich darauf ein, dies für die kommenden Jahren beizubehalten.
- Und holen Sie technologisch in Sachen Digitalsierung auf. Nützen Sie die Zeit und die aktuellen Angebote, um digitale Methoden zu lernen. Denn die Wirtschaft springt nach der Krise auf Basis der digitalen Transformation wieder an. Geschäftsmodelle, die nicht digitalisiert sind, haben nach der Krise keine Chance mehr. Nicht digitalisierte Jobs wird es danach nicht mehr geben.
Was kommt nach der Krise?
Die gute Nachricht zum Schluss. Nach 20 Jahren Krise, in unserem Fall gegen 2028 herum, werden wir wieder aufbauen und expandieren können. Auf jede Krise folgt nämlich die Zeitqualität des Aufbaus und ein Hoch.
Üben Sie sich also in Geduld mit sich und der Qualität der Krisenjahre. Denn Sie stellten bestimmt auch schon fest: “So wie bisher kann’s nicht weitergehen. Von allem war alles zuviel.”
Also ist eine Krise auch Bereinigung. Sie macht Platz für das nächste Hoch.
Mehr übers #krisemeistern finden Sie auf meiner Webseite. Ich freue mich auch über einen Kommentar dazu hier im Anschluss an den Beitrag, oder über eine persönliche E-Mail.
“Communications” ist im Buchhandel und direkt beim Verlag erhältlich. https://www.epubli.de/shop/buch/COMMUNICATIONS-Angelika-Wohofsky-9783753133959/107097